In Ayvalik (02.06.2016)

 

Ausflug nach Pergamon

 

In unserem schlauen Buch steht,  dass man von Ayvalik City (15 min. zu Fuß)aus einen Bus ins 57km entfernte Bergama nehmen kann, um dort die Ausgrabungen des antiken Pergamon zu besuchen. Nachdem wir gestern abend schon erfolglos nach der Bushaltestelle gefahndet haben, stehen wir heute um kurz vor 8 auf, fragen an der Rezeption und bekommen eine ungefähre Wegbeschreibung und die Abfahrtszeit des Busses. Aber es ist Vorsaison, was die Sache etwas komplizierter macht. Durch Glück und Fragen treffen wir auf einen Bus, der uns zu der Busstation ziemlich außerhalb des Ortes (hätten wir niemals gefunden) fährt, dann umsteigen in den anderen Dolmus, und wir schaffen die 57 km in 1h40min und rumpeln an gefühlt jeder Straßenecke vorbei, wo entweder jemand ein- oder aussteigt, woher wissen die das? Es gibt keinen Fahrplan, man muss es einfach wissen, und es funktioniert! In Bergama angekommen blicken wir auf den über 300m hohen Berg, da müssen wir rauf. Da wir vor den überteuerten Touristen-Taxitarifen gehört haben, wollen wir laufen, wir wollen schließlich nicht einrosten, und es stehen 3 bewegungsarme Ankertage bevor. Und- na klar- es ist kurz vor 12 Uhr mittags. Wir sind weit und breit die einzigen, die dort hochlaufen, oben spricht uns ein netter deutsch sprechender Türke an und zeigt uns den schnelleren und interessanteren Abstieg, und es kommt was kommen muss: der Hinweis auf sein Teppichgeschäft unten in der Stadt.

 Wieder wie in Troja mit Audioguide ausgerüstet laufen wir durch das antike Pergamon, ganz beeindruckend. Der Ingenieur Carl  Humann hat um 1870 mit den Ausgrabungen begonnen, als er merkte, dass Arbeiter kostbare Marmorblöcke als Steinbruch zertrümmerten. Seitdem führt bis heute  die deutsche archäologische Gesellschaft die Ausgrabungen fort. Diese Geschichte erklärt, warum der berühmte Pergamon-Altar in Berlin und nicht in der Türkei zu bewundern ist.

 Ganz nebenbei die Bemerkung, dass es auf der anderen Bergseite eine Seilbahn gibt, na super, aber jetzt haben wir auch unseren Stolz und laufen den schönen Weg zurück, finden sogar die Bushaltestelle wieder und kommen total geschafft, aber zufrieden  an unserem Boot an. Sportliche Bilanz: nahezu 20km gelaufen bei über 30 Grad im Schatten und über 300m Höhenunterschied rauf und runter.

 Da der Supermarkt so verführerisch nahe liegt, packen wir uns nochmal die Vorratstaschen voll.

Wir freuen uns auf drei geruhsame Etappen mit Ankerplätzen, unser Hunger nach Busfahrten ist vorerst gestillt.

Kreuzerabteilung
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