Insel Samos (22.06.2017)

 

Die Überfahrt von Patmos nach Samos  war in vier Stunden bei guten Bedingungen geschafft. Wir legten die Kerry-Blue in der Marina Samos für die nächste Zeit fest, bis die Bootsfrau kommt.

Wir hatten am Nachmittag Zeit den Ort Pythagorio zu erkunden, Einkäufe zu machen, am Hafen Kaffee zu trinken und Leute zu beobachten. Erholung pur.

 

 

Insel Samos (23.06.2017)

 

Wir haben ein Mietauto und fahren sechs Stunden über die Insel. Zunächst geht es von Pythagorio (übrigens die Stadt des Pythagoras, daher der Name der Stadt) nach Vathy, der Hauptstadt von Samos. Dann geht es nach Kokkari, einer reinen Badestadt, deren Strand auch schon in der Vorsaison abstoßend voll ist. Auf der anderen Straßenseite gibt es einen wunderschön gepflegten Friedhof. Alle Gräber sind liebevoll mit Blumen geschmückt.  

Den absoluten Kontrast fuhren wir dann an. Vourliotes ist ein in  350 Metern Höhe gelegenes, ganz verschlafenes Dorf, in das sich kaum ein Tourist verirrt. Wir nahmen in der Taverne zu den Blue Chairs Platz, in der die Bootsfrau und der Kapitän schon 2011 hervorragend gegessen hatten. Auch dieses Mal war das Essen genauso gut. Man sitzt unter Weinblättern auf einem urgemütlichen Dorfplatz.

Dann ging es nach Karlovassi, einer Stadt, die von Gegensätzen geprägt ist. Viele verfallene Häuser stehen neben prächtigen Villen. Der Hafen ist von Schiffen fast verweist. Die Rückfahrt ging über die Berge, über Pyrgos in die Marina zurück.

Der Abend klang in einer Taverne am Hafen aus.

 

 

Insel Samos (24.06.2017)

 

Heute verlässt mich mein Freund Manfred, er fliegt nach Düsseldorf zurück. Nach der Packaktion bringe ich Ihn zum Flughafen. Anschließend möchte ich drei Klöster und Kirchen besuchen. Ich finde aber nicht den richtigen Weg. Also wird eingekauft und gebunkert. Am Nachmittag melde ich unser Schiff in der Reception an und lade dann im Internetcaffé die Artikel und Bilder hoch.  

 

Insel Samos (25.06.2017)

 

Heute finde ich den Weg zu den Klöstern. Sie liegen hoch in den Bergen und sind wirklich schwer zu finden. Sie liegen an schönen Stellen im Gebirge. Sie sind aber bewohnt und nach außen ziemlich abgeschottet. Die Ausblicke von diesen Anlagen sind grandios.

 

Insel Samos (26.06.2017)

 

Heute stehen Arbeiten am Schiff an. Zunächst wird die Epirb angebracht. Das ist ein Rettungsmittel für den Notfall.

Anschließend wird eine neue Handwasserpumpe installiert, die alte hatte den Geist aufgegeben. Natürlich hat die neue Pumpe einen größeren Durchmesser, also muss das Loch um drei Millimeter aufgefeilt werden. Bei 35 Grad ein schweißtreibendes Geschäft.

Der Hafenmeister legt alle türkischen Yachten oder Segelboote in meine Nähe. -

Danach steht Lesen auf dem Plan.

 

 

Insel Samos (27.06.2017)

 

Der Tag beginnt nach dem Kaffee mit der Reinigung der Reling. Das Salzwasser lässt selbst Edelstahl rosten.

Das Lesen der dicksten Schwarte, die ich dabei habe, beginnt. Ich habe türkische Literatur in deutscher Übersetzung ausgewählt. Nach Bariş Biçakçı „Unsere große Verzweiflung“ kommt nun Oǧuz Atay „Die Haltlosen“, dieser Roman wurde zum Opus Magnum der modernen türkischen Literatur. (762 Seiten). Zwischendrin immer wieder unterschiedliche Reinigungsarbeiten. Die Bootsfrau kommt bald. -

 

Insel Samos (28.06.2017)

 

Heute war der Kapitän schon um 7.00 Uhr wach.

Nach dem Kaffeetrinken und der ersten Leserunde ging es in den Motorraum. Zuerst musste der Ausschalter der Backbord-Maschine repariert werden. Dann wurden alle Ölstände kontrolliert und nachgefüllt. Anschließend wurde der Schwimmerschalter der Bilgenpumpe kontrolliert.

Dann stand wieder Lesen an.

Ein kleiner Einkaufsgang in den Supermarkt in der Marina sorgt für frisches Gemüse.  

Der Abend war dann noch Ereignisreich: Der Kapitän wollte ein Abendfoto schießen und bewegte sich auf Socken die Gangway hinunter. Er kam nicht weit, nahm dann ein Bad direkt hinter dem Schiff. Den Fotoapperat konnte er retten. Er selbst kam aber nur mit Hilfe eines Bootsnachbarn aus dem Wasser. 

 

Insel Samos (29.06.2017)

 

Heute ist Ruhetag! Nach dem Lesen fallen einem die Augen zu. Dann wieder lesen. Beobachten der an- und ablegenden Boote. Wieder lesen und wieder die Augen zu.

Eine Unterbrechung bietet der Besuch im Internetkaffee zur Pflege der Internetseite, für Überweisungen und das Abrufen der Mails.

 

Insel Samos (30.06.2017)

 

38 Grad, schön warm. Heute ist noch einmal ein recht ruhiger Tag. Viel lesen, Wasser bunkern, eine türkische Familie beobachten, weil das kleine Kind (ca. 5 Jahre alt) ununterbrochen brüllt. Ich bin froh, wenn sie zum Strand gehen.

Die zweite Unruheaktion lösen Briten aus, die mit ihrem Segelboot neben mir eingewiesen werden. Die sind so unsicher und so übervorsichtig, dass beim Anlegen der Motor unnütz eine halbe Stunde läuft. Eine angenehme Mittagszeit. –

Heute Abend gehe ich in einem Restaurant essen, meine Vorräte sind zu Ende ich habe ab morgen wieder einen Leihwagen und kann Vorräte einkaufen.

 

Insel Samos (01.07.2017)

 

39 Grad, aber im knallroten Leihwagen lässt es sich gut aushalten. Der erste Abstecher geht zum Kloster Spillanis und zum Tunnel des Eupalinos. Dann an den feinsten Sandstrand der Insel „Psili Ammos“, der auch der Türkei schon sehr nahe ist.

Das Kloster zeichnet sich durch einen herrlichen Innenhof aus und durch eine tiefliegende unterirdische Kapelle.

Der Tunnel wurde mir mit einer individuellen Führerin präsentiert. Er ist so niedrig, dass selbst ich bei meiner enormen Körpergröße immer wieder mit dem Kopf angeschlagen bin. Da es aber Helmpflicht gibt, machte das nicht viel aus. Teilweise kann man bis in 30 Meter Tiefe sehen, in der eine Unmenge Wasser nach Pythagorio geleitet worden sein muss. Ein Tunnel, der über einen Kilometer lang ist und durch den Hausberg gegraben wurde.

Auf der Fahrt gibt es immer tolle Aussichten auf den Hafen und die Stadt Pythagorio.

 

Insel Samos (02.07.2017)

 

40 Grad, Besichtigungstag. Das Heraion steht auf dem Plan. Ca. sechs km hinter dem Flughafen kann man das Tempelersatzteillager, eine der größten Sehenswürdigkeiten der Insel, besichtigen. Die Überreste stammen aus dem 2. Jahrtausend v. Chr.. Verehrt wurde ein Kultbild der Hera. Es handelte sich auf Samos um eine andere Hera als die eifersüchtige Gemahlin des Zeus. Der Heratempel hatte etwa die Ausmaße des Kölner Doms (etwa 112 x 55 Meter).

Ein Anziehungspunkt auch für Bustouristen.

 

Insel Samos (03.07.2017)

 

Es beginnt mit einem ruhigen und ausgedehnten Frühstück. Dann wird beschlossen, welche Inseltour heute auf dem Programm steht: Es geht nach Kondeika, einem kleinen Bergdorf oberhalb von Platanos, wo wir eine kleine Wanderung  machen wollen. Erst mal hinkomme. - In Platanos verpassen wir den richtigen Abzweig, so landen wir auf einer Schotterpiste, die uns eine Stunde in Atem hält, bis wir schließlich in Kondeika landen. Dann folgt die kleine schweißtreibende Wanderung durch Wald und Weinberge, bis anschließend die geteerte Straße uns an die Nordseite der Insel führt.

Auf dem Rückweg wird weiter gebunkert.

Jetzt sitzen wir Hafen im Kafenion und entspannen.

 

 

Insel Samos (04.07.2016)

 

Nach Abruf des Wetterberichtes beschließen wir, erst  am Donnerstag weiterzufahren, da für die nächsten zwei Tage Starkwind angesagt ist, und tatsächlich: Heute fegt und pfeift der Wind (6 Bft) über die Insel, dass wir ganz froh über unsere Entscheidung sind. So steigen wir in den Mietwagen und brechen zu einer weiteren Inseltour ins Landesinnere auf: eine Runde, die uns zu den Dörfern Pirgos, Spatharei und Pagondas führt, die kurvenreiche Strecke gewährt uns immer wieder spektakuläre Ausblicke.

In Pirgos erleben wir die Folge der Landflucht deutlich sichtbar: neben herausgeputzten, liebevoll gepflegten Häusern stehen zahlreiche Gebäude, die offensichtlich nicht mehr bewohnt  und dem Verfall überlassen sind. Kaum ein Mensch ist in den Straßen zu sehen, und auf dem zentralen Platz  treffen sich drei Witwen in schwarzer Kleidung zum Plausch. Das hügelige grüne Umland wird für Landwirtschaft und Weinbau genutzt, und wir kaufen Honig und Kräuter in einem der Läden an der Landstraße.

 

 

Insel Samos (05.07.2017)

 

Unseren letzten Tag mit Mietauto nutzen wir, um unsere Vorräte aufzufüllen, damit wir während der nächsten Ankertage bloß nicht verhungern. Dies verbinden wir  mit einem Ausflug nach Mytilini, wo es ein Museum für Naturgeschichte der Ägäis gibt; von Versteinerungen bis zu ausgestopften Tieren gibt es allerhand zu bewundern, die besondere Attraktion ist das Kaplani, eine ausgestopfte Raubkatze, die um 1870 aus Asien nach Samos geschwommen ist und dort jahrelang für Angst und Schrecken gesorgt hat, bevor sie erlegt und ausgestellt wurde.

Ein Bummel durch Samos-Stadt rundet unseren Ausflug ab. Wir freuen uns auf unsere morgige Weiterfahrt, Wind und Wellen sollen abflauen.

Kreuzerabteilung
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