Mykonos (11.07.2017)

 

Wir hatten eine unruhige Nacht mit viel Schwell, immer auch in Sorge, ob der Anker wirklich hält. Wir lassen die elektronische Ankerwache die ganze Nacht über an; mehrere Male gibt es Alarm, aber nur, wenn wir unseren Schwojkreis um mehr als 25m verlassen, was aber nicht so schlimm ist, so programmieren wir mit einigem Gefummel mitten in der Nacht den Alarmradius um. Dann gegen kurz nach 1 Uhr schiebt sich eine riesige Fähre in unsere Bucht, zum Glück liegen wir nicht im Weg.

 

Morgens früh um halb sieben sind wir das Geschaukel leid und brechen auf Richtung Mykonos, eine lange Etappe, die uns in die Kykladen  führen soll, der Wetterbericht verheißt nichts Böses, also los.

 

Auf dem Weg bekommen wir schon einen kleinen Eindruck, was die sprichwörtlich ruppigen Wind- und Wellenverhältnisse der Kykladen angeht, als wir  die Ostküste von Naxos passieren. Dann auf dem offenen Meer nach Mykonos geht es los mit dem Wellenrodeo, die Gischt spritzt bis auf die Flybridge, das haben wir so noch nie erlebt. Aber es kommt noch schlimmer: als die Bootsfrau ins Schiff heruntergeht, um eine Wasserflasche zu holen, sieht sie das Inferno. Eine der Wellen hat offenbar das kleine Bugfenster aus dem Rahmen gedrückt, und mit jedem neuen Wellenbrecher spritzt Meerwasser ins Boot. Wir verlangsamen die Geschwindigkeit, was zunächst etwas Entspannung bringt, aber als wir den Süden von Mykonos erreichen, stürmt es dermaßen, dass wir  die Flucht nach vorn antreten. Endlich  kommen wir nach etwa 10 Stunden Fahrt in der Marina Mykonos an, wo man uns sagt, wir könnten hier nicht liegen, da der Hafen wegen Reparaturarbeiten für 10 Tage geschlossen sei. Anscheinend sahen wir aber so fertig aus, dass der Hafenmeister uns erlaubt hat, bis morgen früh um Sieben zu bleiben. Wir haben keine Wahl, also machen wir uns an Besichtigung und teilweise Beseitigung des Wasserschadens, was uns einigermaßen gelingt. Mit Hilfe unserer glücklicherweise kürzlich erworbenen Tauchpumpe kriegen wir das meiste Wasser (200l) im Keller weg, Glück gehabt , mit dem Eimer schippen hätten wir echt nicht mehr geschafft. An technische Hilfe, was unser Fenster angeht, ist hier nicht zu denken. Aber auf der Nachbarinsel Syros es ist laut unserem schlauen Führer  anders.

Schade, die Altstadt von Mykonos können wir nicht sehen, der Kapitän will nur noch in die Taverne gegenüber. So endet der Horrortrip zumindest mit einem guten Abendessen.

Kreuzerabteilung
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