Von Bratislava nach Komarno (21.07.2015)
Um 9:30 Uhr legen wir ab, schließlich wissen wir nicht so ganz genau, wo unser Ziel liegen wird. Entweder wir fahren etwa 60km und ankern in einem Seitenarm oder wir fahren noch 40km weiter bis Komarno. Auf dem Weg dorthin müssen wir durch einen mehr als 30 km langen Schleusenkanal und durch die Schleuse Gabcikovo. Der Kanal ist landschaftlich nicht so abwechslungsreich, zum Teil ist er sehr breit und hat eher Stauseencharakter. Mitten auf diesem Kanal liegt ein kleines österreichisches Sportboot mit heftig winkender Besatzung. Moment, das ist keine überschwängliche Begrüßung, sondern da ist was los. Wir fahren hin und tatsächlich hat das Winken einen Grund: sie liegen mit platter Batterie manövrierunfähig da, und wir geben ihnen Strom, damit sie weiterfahren können. Sie sind übrigens auch auf dem Weg ins Schwarze Meer, und vielleicht wird das nicht unsere letzte Begegnung gewesen sein .In der Schleuse treffen wir uns wieder, noch ein weiteres Sportboot ist mit drin, und gefühlte Ewigkeiten geht das Schleusentor nicht zu. Wir schwitzen bei über 35 Grad, trinken eine Flasche Wasser nach der anderen und fragen uns, was los ist. Schließlich kommt die Auflösung in Form eines uniformierten Herrn von der slowakischen Wasserschutzpolizei auf uns zu. Kontrolle: Papiere an die Sonne, und das bei allen in der Schleuse. Bei uns ist das Gott sei Dank kein Problem, bei den anderen dauert es wahnsinnig lange. Puh, endlich nach 2 h setzt sich die Schleuse in Bewegung, und es geht weiter.
Der Kanal wird dann wieder mit der Donau zusammengeführt, und wir fahren durch dünn besiedeltes Gebiet, nur Natur, links noch Slowakei, am rechten Ufer schon Ungarn. Es scheint auch für unsere elektronische Seekarte ein solches Niemandsland zu sein, dass wir auf dem Bildschirm nur blau-braunen geometrischen Unsinn zu sehen bekommen, aber egal, wir können uns hier nicht verfahren.
Unsere Ankerstelle erweist sich als Flop, wieder mal stimmt die Beschreibung in unserem Donaubuch nicht mit der Wirklichkeit überein, so dass wir etwas müde und gegrillt weiterfahren.
Schließlich gegen 18 Uhr erreichen wir den Hafen Komarno. Wir liegen nun traumhaft geschützt ganz hinten im Hafenbecken, gegenüber liegt eine Werft, aber da ist nichts los. Unserem Hafenmeister macht die Hitze mindestens genauso viel zu schaffen wie uns, er hilft uns beim Anlegen und spendiert eine kühle Limonade. So fühlen wir uns direkt superwohl, springen ins Wasser und lassen den Abend kommen.