In Wien (13.06. / 14.06.2015)

 

In Wien bleiben die Temperaturen hochsommerlich heiß bei rund 30 Grad, erst gegen Abend gibt es mal Gewitter und Regen, so dass wir unsere Besichtigungen nur halbtags unternehmen und ab nachmittags zurück auf dem Boot entspannen.

Wien ist einfach riesengroß, man ist schier überfordert bei all den herrlichen historischen Gebäuden, die so viel Geschichte atmen. Ab und zu verschwinden wir in einen der Parks- es ist Rosenzeit, und wir erleben eine wahre Blütenpracht. In einem anderen Park werden wir Zeugen einer Massen-Yogaveranstaltung.

Ein wahres Highlight ist der Besuch im Schmetterlingshaus, noch nie haben wir so große farbenprächtige Schmetterlinge gesehen.

Kultur haben wir bisher noch nicht getankt; wir haben noch einen gemeinsamen Tag in Wien, bevor die Bootsfrau zum Arbeiten für die Urlaubskasse heimfliegt und der Kapitän einen Monat Museen ,Theater  und Kaffeehäuser unsicher machen kann.


In Wien (16.06.2015)

 

Bevor die Bootsfrau auf den Flieger nach Hause ging, war noch der Besuch im Prater angesagt. Ziel war natürlich das ganz alte und traditionelle Riesenrad. Zwischen den vielen modernen Fahrgeschäften einer Hightechunterhaltungsindustrie wirkt dieses Fahrgeschäft wie ein Relikt aus einer ganz anderen Zeit. Sein Charme ist allerdings erhalten geblieben, wenn auch der Weg dorthin recht abstoßend ist.

Die Aussichten auf die unterschiedlichen Stadtteile sind immer noch grandios.


In Wien (17.06.2015)

 

Heute war es kühl, stark bedeckt und sehr windig. Kein Draußenwetter. Also Arbeiten im Boot: Boilertest, komplette Innenreinigung einschließlich Teppichreinigung mit Teppichschaum, Austausch der Handlenzpumpe durch eine neue Messingpumpe in der Werkstatt (Durchführung musste stark vergrößert werden = schweißtreibende Arbeiten an der Holzraspel), Reinigung des großen Kissens im Motorraum, teilweise Erneuerung der Wicklung des Spiralkabels des Sprechfunkgeräts, Montage des Schlosses am Wassereinlassstutzen, anbringen des Splints am Fahnenmast, Kontrolle der hydraulischen Steuerung, etc.

Zwei Segelbooe aus Berlin angenommen.


In Wien (18.06. / 19.06.2015)

 

An beiden Tagen standen lange Radtouren an. Zwei für einen Mann nicht ungewöhnliche Ziele mussten erreicht werden: Conrad Elektronik und ein Baumarkt. Bei Conrad gibt es ein Kontaktspray für elektronische Anlagen, das brauche ich, um die Kontakte der Motorsteuerung am Innenfahrstand zu reinigen. Und im Baumarkt gibt es einen 15mm Wasserschlauch, damit werden die Abläufe der Ankerkettenluke erneuert.


In Wien (20.06.2015)

 

Heute mit dem Fahrrad wieder auf großer Tour. Zunächst in den 3.Bezirk zum Haus von Wittgenstein. Dessen Haus für das Wien um 1925 absolut ungewöhnlich war. Es erinnert mit seinen strengen geraden Linien an den Bauhausstil. Es spiegelt sich aber sicherlich in diesem Haus auch die Klarheit seiner  philosophischen Gedanken. Heute ist das Gebäude Sitz der bulgarischen Botschaft.

Der dann folgende Besuch im Café Central im 3.Bezirk erwies sich als Flopp. Kein Peter Altenberg weit und breit zu sehen, dafür aber echtes Wiener Millieu.


In Wien (21.06.2015)

 

Auf literarischen Spuren ging es ins Café Central im 1.Bezirk. Neben gefühlten einhundert Asiaten im Raum begrüßt einen die Gipsfigur von Peter Altenberg, direkt am ersten Tisch sitzend. Hier im Café schrieb er zu Beginn des letzten Jahrhunderts seine Parabeln und Skizzen, die den baldigen historischen Niedergang Wiens schon ahnen lassen. Er sah das Café und die Welt als eine Theaterbühne.

Die zweite literarische Spur führt, gar nicht weit vom ersten Ort entfernt, in das Café Hawelka, das unter anderem Namen in Canettis „Blendung“ erscheint. Es liegt in direkter Nähe zum Dorotheum.

Dann endet der Stadtgang am Karlsplatz und der Karlskirche. Von da geht die U-Bahn direkt zur Donaumarina.


In Wien (22.06.2015)

 

Der gekaufte Schlauch aus dem Baumarkt wird verbaut und das fordere Teakdeck  gründlich gereinigt.


In Wien (23.06.2015)

 

Es scheint der erste wirkliche Regentag zu sein. Es ist kalt, alles grau, windig und nass. Innenarbeiten stehen an: Badreinigung, Küchenreinigung, erste Reinigungsarbeiten im Motorraum.

Dann ändert sich das Wetter am späten Mittag. Einkäufe stehen an und anschließend wird die Internetseite gepflegt.

Probleme machen die letzten Systemupdates für das Laptop. Der Rechner fährt seit ein paar Tagen nicht mehr richtig hoch. Also heute das System zurückgesetzt und die Sicherheitsupdates neu geladen. Alle diese Arbeiten dauerten allerdings mehr als drei Stunden. Jetzt läuft das System wieder stabil. 


In Wien (24.06.2015)     

 

Lesetag: Peter Altenberg hatte mich durch seine zum Teil völlig abgedrehten und abstrusen Texte begeistert. Er beschreibt die Morbidität der Gesellschaft, die sich in ihren Begegnungen spiegelt. Die Frauen haben es ihm besonders angetan; ihr vermeintliches Glück, ihre verpassten Gelegenheiten, ihre Zerbrechlichkeit.

Das Wetter war bis zum Nachmittag richtiges Lesewetter. Danach konnte nur noch das Schanzkleid gereinigt werden.


In Wien (25.06.2015)

 

Traumhaft schönes Wetter.

Das Fahrrad wurde gesattelt, denn es stand die Friedhofstour an.

Erster Anlaufpunkt war der Wiener Tierfriedhof. Eine sagenhaft gepflegte Einrichtung. Die Liebe der hinterbliebenen Menschen drückt sich in einer unglaublichen Farbenpracht der Bepflanzung und einer Liebe zum Detail an den Gräbern aus.

Zweiter Anlaufpunkt der Zentralfriedhof. Der Eingang (Tor Nr.2) ist schon monumental. Die gesamte Anlage ist so groß, dass auf dem Friedhof ein regelmäßiger Busverkehr stattfindet. Er kann zudem mit dem Auto befahren werden und natürlich mit meinem Rädchen. Die Grabsteine sind unglaublich protzig und manifestieren den Reichtum und den Einfluss der Verstorbenen über ihren Tod hinaus. Unter den Ehrengräbern befinden sich die Musikergrößen; von Beethoven, über Schubert zu Brahms oder Gluck. Auf diesem Friedhof ist Blumenschmuck eher selten zu finden. Die Grabsteine sprechen wohl für sich selbst.

Im Jahre 1874 gab es den Plan einer Rohrpostbestattung (Felbinger und Hudetz hatten sich das ausgedacht). Die frische Leiche sollte dann mit Luftdruck durch eine kilometerlange Leitung in sein Grab geblasen werden. Der Plan scheiterte an den enorm hohen Kosten. 

Dritter Anlaufpunkt der Biedermeierfriedhof von Sankt Marx. Der Eingang nimmt sich eher bescheiden aus und verströmt den Charme eines Bahnhofsgebäudes. Die einzigen Blumen auf dem ganzen Gelände findet man auf Mozarts Grab. Der Friedhofsverwaltung sei Dank. Er ist in einem Schachtgrab bestattet worden, so wie heute die Leichen, die aus der Donau geborgen werden. Während auf dem Zentralfriedhof reger Besucherverkehr  an den Ehrengräbern herrscht, ist man hier ganz alleine. Der Zentralfriedhof gleicht einem großen französischen Park und der von Sankt Marx einem verwahrlosten englischen Garten ohne Blumen. Die meisten Grabsteine sind völlig verwittert und zugewachsen und die einzigen Farbsprengsel sind rotweiße Flatterbänder, die allzu marode Steinmetzarbeiten für die Besucher sichern. Zudem liegt dieser Friedhof eher zentral als der Zentralfriedhof. Direkt an der Autobahn A23 gelegen, mit wichtigen Ausfahrten in die Innenstadt, und auf der anderen Seite von der S-Bahntrasse flankiert.


In Wien (26.06.2015)

 

Heute fuhr mein Rädchen schon um 07:15 Uhr zur U-Bahn, denn ich habe um kurz vor acht im Café Central ein „Wiener Frühstück“ bestellt. Es waren um diese Uhrzeit ganz wenige Gäste da und noch weniger Japaner. Ich habe meinen Platz direkt am Eingang und gegenüber Peter Altenberger gewählt. Das „Wiener Frühstück“ bestand aus einer laaatschigen Semmel, einem unglaublich fettigen Croisant , einem überweichen Ei, der nicht fehlen dürfenden Erdbeermarmelade und einer Wiener Melange. Insgesamt eine gelungene Zusammenstellung. Statt des Glas Wasser wäre ein Schnaps gegen das Croisant besser gewesen.

Um neun Uhr begann dann so gestärkt das Streunen durch die sich immer mehr füllenden Gassen.


In Wien (27.06. – 30.06.2015)

 

Es standen die längst fälligen umfangreichen Reinigungsarbeiten im Außenbereich an. Zudem gab es viel zu lesen.

Samstag war dann zudem Waschtag. Die Marina verfügt über Waschmaschine und Trockner.

Am Sonntag habe ich dann zum ersten Mal das Marina-Restaurant ausprobiert. Man bekommt kaum einen Tisch, da das Etablissement so nachgefragt ist. Es gab natürlich ein richtiges Wiener Schnitzel, also Kalbfleisch hervorragend paniert. Es war wirklich hervorragend und nicht wie sonst von diesem Schnitzel behauptet wird: 30% Fleisch, 30%Panade und 40% Beschiss.

Montag wurden Einkäufe gemacht und bei der Reinigung des Teakdecks die eigenen Küchenschränke unter Wasser gesetzt, weil ich vergessen hatte das Fenster in der Pantry zu schließen. So wurde das ganze Geschirr gespült und die Schränke grundgereinigt.

Dienstag wurde die Flybridge gereinigt und die Persenning wurde aufgebaut. Zur Feier und zum Höhepunkt des Tages, ich hatte gerade die Seite 103 aufgeschlagen und las das Kapitel „Sauer aufstoßen“ aus dem Buch „Darm mit Charme“ von Giulia Enders, ging das Konzert im benachbarten Ernst-Happel-Stadion los. Als um 23 Uhr die letzte Zugabe kam: „Atemlos durch die Nacht“, bestätigte sich meine Vermutung. Helene Fischer verwöhnte das Wiener Publikum.-


In Wien (01.07.2015)

 

Die Hitzewelle hat begonnen. 32 Grad mit steigender Tendenz in den nächsten Tagen. Die „Calypso“ kam mit einem französischen Filmteam an Bord aus Rumänien und ist auf dem Weg nach Regensburg.

Sie arbeiten seit dem letzten Jahr an einem Film über die „Danube und die Musik“. Das Problem der beiden jungen Männer ist ihr Schiff  Marke „Seelenverkäufer“: 9 Meter lang, keine brauchbare Motorisierung und in einem erbärmlichen Zustand. Sie können nur stromaufwärts kommen, wenn sie längsseits an einem Frachtschiff andocken können. Bis hierher sind sie so gekommen.-

Und dann der Vollmond.---


In Wien (02.07.2015)

 

Ruhetag. Das Bimini richtig ausgerichtet. Einkäufe für unsere Weiterfahrt gemacht und gebunkert. Den möglichen weiteren Verlauf unserer Reise geplant. Häfen ausgesucht, die sich für ein Boot unserer Größe eignen. Ausgiebig gekocht und viel gelesen.


In Wien (03.07.2015)

 

Mir juckte es in den Beinen und dem Rädchen in den Speichen. Also ging es auf Tour. Diesmal haben wir Wien verlassen und sind nach Kloster Neuburg geradelt. Insgesamt ca.30 km und es hat sich gelohnt. Eine sehr imposante und klar gegliederte Klosteranlage, die sich in die Landschaft einpasst.

Es gab allerdings ein Problem: Bei der Reparatur der Gangschaltung auf dem Hinweg hatte ich das Fahrradschloss an eine Türklinke an der Straße gehängt und prompt vergessen. Erst in Kloster Neuburg, als ich das Rädchen abschließen wollte, habe ich das bemerkt. Also musste das Rädchen überall mit hin, es durfte nur nicht in die Kirche. Der Gärtner des Klosters passte aber auf, dass es nicht gestohlen wurde.

Auf dem Rückweg kamen wir erst an der Hundebettenwerbung vorbei und dann an der Türklinke, an der immer noch unser Schloss hing und auf uns wartete.

Die Schleuse Nussdorf liegt am Donaukanal, der durch die Stadt führt. Sie ist wunderbar gepflegt und ein historisches Bauwerk aus der KuK-Zeit.  


In Wien (04.07.2015)

 

Die Temperaturen haben sich zwischen 33 und 35 Grad eingependelt. Nach langem Suchen habe ich die Planen für die Abdeckung der Frontscheiben gefunden und angebracht. Damit liegt die Temperatur im Schiff ca. fünf Grad niedriger als vorher.

Weitere Einkäufe gemacht, gebunkert und die Internetseite aktualisiert.

Am Nachmittag bekomme ich dann Besuch von einem Fernsehteam des SWR. Axel Gagstätter  arbeitet an einer Sendereihe bei der er sich trampend mit Schiffen die Donau abwärts bewegt. Er  wollte am liebsten mit der Kerry-Blue weiterreisen, allerdings passte leider das Zeitfenster nicht. Dann wurde die Kerry-Blue von außen und von innen gefilmt. Mal sehen, was gesendet wird.


In Wien (05.07.2015)

 

Wieder strahlender Sonnenschein. Die Donau fließt ganz ruhig, es ist nahezu windstill. Eine Atmosphäre, die für einen Sonntag genau richtig ist. –

Dann aber Arbeiten im Motorraum: Kontrolle Ölstände, Loten des Dieseltanks und Reinigung des Bilgensumpfes. Alles sehr fettige und ölige Arbeiten. Dafür ist es aber im Motorraum kühl! Man kann nicht alles haben.


In Wien (06.07.2015)

 

Es stand der Besuch des Belvedere auf dem Plan. Ein traumhaft angelegter Park auf ansteigendem Gelände. So hat man oben, wenn man mit dem Rücken zum Gebäude steht, einen herrlichen Blick auf die Stadt. Die Rückseite des Belvedere ist nicht weniger imposant, wenn man durch das obere Eingangstor kommt.

Anschließend ging es mit einem Abstecher in die Musikhochschule, einmal wieder diese Luft schnuppern. Es war gerade ein Aktionstag für Kinder, bei dem unterschiedlichste musikalische Stationen durchlaufen werden konnten. Eine vorbildhafte Veranstaltung, die es in unseren Breiten nicht gibt.

Am Hotel Intercontinental, ohje,- Individualtourismus -, und am Wiener Konzerthaus vorbei  in die Innenstadt und wieder Richtung Marina.

Zum Wetter: 36 Grad und Sturmböen bis 76 km/Std..


In Wien (07.07.2015)

 

Schloss Schönbrunn, offenbar dieAnlaufstelle für asiatische Touristen, Busse und immer wieder Busse, oder Massen, die aus der U-bahnstation strömen. Ich war wieder früh unterwegs. Das war mein Glück, denn der Massenansturm setzte ein, als ich nach Hause ging.

Um neun Uhr begann das Blasorchester der Musikschule Wien mit seinem Konzert im Innenhof des Schlosses. Eine wahrlich ungewöhnlich frühe Zeit.

War das Belvedere schon beeindruckend, so toppt Schönbrunn diesen Eindruck. Die Größe der Anlage und die unglaublich gepflegten Gartenanlagen bis hinauf zur Gloriette. Hier steigt das Gelände noch steiler an als im Belvedere und der Blick auf die Stadt ist grandios.


In Wien (08.07.2015)

 

Endlich mal ein Regentag, der die ersehnte Abkühlung bringt. Man fängt bei 25 Grad an zu frieren. Heute die Internetseite aktualisiert, die Straßenkarten für die Slowakei und Ungarn heruntergeladen und viele updates für Smartphon und Laptop.

 

In Wien (09.07.2015)

 

Kein wirklich schönes Ausflugswetter. Also stand die Inventur des Karten- und Büchermaterials an. Es fehlte noch die elektronische Seekarte (Schwarzes Meer und Mittelmeer) für den kleinen Katenplotter. In der Rezeption der Marina bekam ich den richtigen Laden genannt. Der war mit dem Rädchen zu erreichen und hatte auch wirklich die Karte. Danach wieder Regen.


In Wien (10.07.2015)

 

Herrlicher Sonnentag. Der Inventur zweiter Teil hatte gezeigt, dass ein Hafenhandbuch für das Schwarze Meer fehlte und die Gastlandflagge Serbiens. Also war der erste Weg wieder in den Kartenladen und beides konnte ich mitnehmen.

Dann ging es in die Stadt. Der Wiener kauft in der Mariahilfer Straße ein. Diese Straße ist ein Vorzeigeprojekt der Stadt Wien für Fußgängerfreundlichkeit. Neben neuen Gebäuden stehen wie selbstverständlich alte restaurierte, von der breiten Hauptstraße gehen kleine Innenhöfe und Durchgänge ab, die ihren eigenen Charme verbreiten. Ganz anders als in vielen unserer Einkaufszonen sind hier die Häuser bewohnt, die Einkaufsmeile lebt also.

Der Rückweg ging durch den Park an der Hofburg mit dem Besuch des Mozartdenkmals und des Denkmals von Kaiser Franz Joseph I, das an nicht so prominenter Stelle steht. Abschluss war das Palais von Prinz Eugen, prachtvoll alles in strahlendem Weiß gehalten.


In Wien (11.07.2015)

 

Herrlichstes Wetter, angenehme Temperatur.

Leider scheiterte der Versuch den Vorfilter für die Wasserversorgung in der Pantry zu wechseln. Ohne Filterschlüssel ist er nicht zu öffnen. Ich muss im Autozubehör einen Schlüssel besorgen.

Einkäufe gemacht und lesend den Tag genossen.


In Wien (12.07.2015)

 

Endlich mal mit dem Schiff unterwegs. Diesmal ging es mit „Vindobona“  der DDSG* auf dem Donaukanal mitten durch Wien. Zunächst konnte ich meine direkten Nachbarn von der Donau aus sehen. Das Marina-Restaurant, das Hilton Wien Danube Waterfront und das Tragflächenboot, das mehrmals täglich nach Bratislava und zurück fährt und der Blick in den Wiener Wald.

Dann ging es durch die Nußdorfer Schleuse auf den Donaukanal, vorbei am Presse- und Medienviertel, an der sicherlich schönsten Müllverbrennungsanlage der Welt, an altehrwürdigen Häusern und ganz moderner Architektur, alle Ufermauern sind mit Graffitis verziert. Ein Wiener Highlight ist sicherlich das Badeschiff „Bad mit Tiefgang“.

Von da an wird die Fahrt recht eintönig, Kanalfahrt eben.- Erst kurz vor der Mündung des Kanals in die Donau liegen an der linken Seite aufgereiht  25 Fischerhütten, von zerfallen bis liebevoll gepflegt.

*Es gibt sie wirklich: Donaudampfschifffahrtsgesellschaft (DDSG)


In Wien (13.07.2015)

 

Bei durchwachsenem Wetter setzte sich doch der Bewegungsdrang vom Rädchen und mir durch und wir fuhren gegen Mittag los, Ziel war der Augarten.

Keine Touristen weit und breit.-

Im Schloss, in dem seit Jahrhunderten die Augartenkonzerte stattfinden, befindet sich auch die berühmte Porzellanmanufaktur mit einem hervorragenden Museum. Zuerst habe ich hinter die Kulissen geschaut, Rohlinge, vielleicht verboten?- Dann war ich in den Schauräumen der Manufaktur und war begeistert von den Porzellanlautsprechern. Vorsichtshalber habe ich mich nicht nach dem Preis erkundigt, denn die Preise der vermeintlich einfachen Stücke waren schon gesalzen. Ein Beispiel: Es gab ein ganz kleines Porzellanfröschchen für 198,- €. 

Dann, im Museum, faszinierten mich besonders zwei Exponate. Die Holzvase, natürlich aus Porzellan, und das Porzellanbrötchen. Die aktuelle Ausstellung widmet sich dem Thema „Frauen & Porzellan“.

Umgeben wird das Schloss von einem schönen und weitläufigen Park. Viele Sportplätze und Kinderspielplätze sind den Park integriert und ein ganz eigenes Kinderschwimmbad.


In Wien (14.07.2015)

 

LandserHauptstrasse, eine Straße, die ins Zentrum führt und aus dem Zentrum heraus. An ihr liegen wunderbare Innenhöfe und Durchgänge wie der  Sünn-Hof, herrliche Fassaden und Balkone. Und dann war ich mitten in einem Sperrbezirk. Vor dem Palais Coburg stand nicht nur ganz viel Polizei, sondern auch die Weltpresse.- Hier fanden die Atomverhandlungen mi dem Iran statt.

Es ging dann zum Stephansdom und zum Fiakerbahnhof. Durch die Wollzeile wieder stadtauswärts, durch das Weinviertel, an der Jesuitenkirche und der Akademie der Wissenschaften vorbei. 


In Wien (15.07.2015)

 

Am letzten Tag vor der zweiten Hitzewelle stand eine große Museumstour an, diesmal auch in großer Besetzung. Mit den Freunden Alexandra, Peter, Katharina, Georg, Magdalena und Leonhard starteten wir mit dem Besuch der Secession und dem Beethovenfries von Gustav Klimt.

Dann ging es zum „Haus der Musik - Das Klangmuseum“. Dieses Museum zeichnet sich vor allem durch seine interaktiven Stationen aus. So können Klänge durch die eigene Körperbewegung erzeugt werden, vor einem Bildschirm, wie auch auf der Klangtreppe. Der Höhepunkt ist sicherlich die Möglichkeit die Wiener Philharmoniker dirigieren zu können. Das Orchester auf dem Bildschirm folgt dabei wirklich dem Dirigat. Wenn das Dirigat nicht gut genug ist, bricht das Orchester die Aktion ab und der Dirigent wird kommentiert: „Seit 37 Jahren bin ich Mitglied dieses Orchesters, so etwas wie sie ist mir noch nicht untergekommen.“ oder „Was sie da pinseln geht gar nicht.“

In der Hofburg ist die „Kaiserliche Schatzkammer“ das nächste Ziel. Sie wartet mit einer Fülle von prunkvollen Exponaten rund um die Monarchie auf und zeigt unglaubliche Handwerkskunst.

Zur Entspannung drehten wir eine Runde mit dem Riesenrad im Prater und beschlossen diesen Tag mit einem Abendessen im Biergarten des „Gasthaus Hansy“.


In Wien (16.07.2015)

 

Beginn der Hitzewelle, es waren 35 Grad und kaum Wind. Einkäufe gemacht, viel gelesen, den gestrigen Wienausflug bearbeitet und immer wieder in der Donau geschwommen.

 

In Wien (17.07.2015)

 

Die Vorbereitungen für die bevorstehende Ankunft der Bootsfrau laufen auf Hochtouren. Letzte Einkäufe, Generatortestlauf, der Staubsauger war an, Batterien einmal durchgeladen und immer wieder in die Donau, zur Belohnung.-


In Wien (18.07.2015)

 

Um 10.45 Uhr ist die Bootsfrau endlich wieder an Bord. Heute ist der heißeste Tag (38 Grad). 

Wir beschließen, keine unnötige Hektik zu veranstalten und die Weiterfahrt  auf morgen zu verschieben. So lassen wir unseren Aufenthalt in Wien gemütlich ausklingen mit schwimmen, faulenzen, erzählen und lecker essen und trinken.

Gegen Abend wird es endlich etwas kühler, wir bunkern Trinkwasser und sind tatsächlich wegen der Abreise etwas aufgeregt.


Kreuzerabteilung
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